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Neurofeedback bei ADHS - die aktuelle Studienlage
28.01.2025 15:35

Neurofeedback ist eine Therapieform, die darauf abzielt, die Selbstregulation der Gehirnaktivität zu verbessern. Mithilfe eines EEG (Elektroenzephalogramm) wird die Hirnaktivität in Echtzeit aufgezeichnet und den Betroffenen visuell oder akustisch zurückgemeldet. Die kann bei der Behandlung vieler psychischer Probleme hilfreich sein. Insb. bei Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) kann Neurofeedback helfen, Symptome wie Konzentrationsprobleme, Impulsivität und Hyperaktivität zu reduzieren. Die Betroffenen trainieren dabei, ihre Hirnaktivität gezielt zu steuern und somit die Symptome zu lindern.

Aktuelle Studienlage

In den letzten Jahren haben wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt, dass Neurofeedback eine vielversprechende Methode zur Behandlung von ADHS sein kann. Eine umfassende Analyse mehrerer Studien, die bei Kindern mit ADHS durchgeführt wurden, zeigt, dass Neurofeedback die Symptome messbar reduziert. Dabei halten die Verbesserungen oft auch über mehrere Monate nach der Therapie an.

Ein Vergleich mit etablierten Behandlungsmethoden wie Medikamenten oder Verhaltenstherapie zeigt, dass Neurofeedback ähnliche positive Effekte erzielen kann. Besonders vorteilhaft ist dabei, dass diese Therapie nicht-invasiv ist und in der Regel keine Nebenwirkungen verursacht.

Eine Metaanalyse, die Ergebnisse aus verschiedenen randomisierten Studien zusammenfasst, kommt ebenfalls zu dem Schluss, dass Neurofeedback bei vielen Betroffenen die Lebensqualität nachhaltig verbessern kann. Dabei wird betont, dass die Effekte nicht nur kurzfristig sichtbar sind, sondern sich auch über einen längeren Zeitraum stabilisieren.

Langfristige Wirkung und Nachhaltigkeit

Ein entscheidender Vorteil von Neurofeedback ist die Möglichkeit, die erzielten Verbesserungen auch langfristig beizubehalten. Forschungen deuten darauf hin, dass die positiven Effekte nach Abschluss der Therapie in vielen Fällen über sechs Monate hinaus anhalten. Dies spricht für eine nachhaltige Wirkung und macht Neurofeedback zu einer wertvollen Ergänzung im Spektrum der ADHS-Behandlungen.

Vergleich mit anderen Therapieansätzen

Vergleicht man Neurofeedback mit anderen Therapieformen, wie der medikamentösen Behandlung, zeigt sich ein ähnliches Wirksamkeitsniveau in der Reduktion von ADHS-Symptomen. Neurofeedback hat jedoch den Vorteil, dass es auf einer aktiven Mitarbeit der Betroffenen basiert und keine pharmakologischen Nebenwirkungen mit sich bringt. Besonders für Familien, die eine Alternative oder Ergänzung zu Medikamenten suchen, ist diese Methode eine interessante Option.

Fazit

Die aktuelle Studienlage zeigt, dass Neurofeedback eine wirkungsvolle und nachhaltige Therapieoption für Menschen mit ADHS darstellt. Es bietet eine schonende Alternative oder Ergänzung zu bestehenden Behandlungsansätzen und kann Betroffenen helfen, ihre Symptome langfristig zu kontrollieren. Dennoch bleibt Forschungsbedarf, um die genauen Wirkmechanismen und die langfristigen Effekte dieser Therapieform weiter zu untersuchen.

 

Quellen:

https://www.medizin.uni-tuebingen.de/de/das-klinikum/pressemeldungen/meldung/89?utm_source=chatgpt.com

https://www.researchgate.net/publication/26775009_Efficacy_of_Neurofeedback_Treatment_in_ADHD_The_Effects_on_Inattention_Impulsivity_and_Hyperactivity_A_Meta-Analysis

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